Angesichts der opulenten, ja regelrecht überwältigenden künstlerischen Ausstattung der ehemaligen Stiftskirche St. Viktor in Xanten – des sogenannten Xantener Domes – kann leicht übersehen werden, dass der Bau auch eine komplette Farbverglasung besitzt, teils noch aus Mittelalter und Früher Neuzeit, teils aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stammend und erst in den 1980er-Jahren vollendet. Diesem Schatz an Glasgemälden ist ein jüngst erschienener Sammelband mit elf Beiträgen gewidmet, die den Fensterbestand in Gänze vorstellen. Die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Glasgemälde werden in zwei Beiträgen von Daniel Parello (Die mittelalterlichen Glasmalereien in den Ostteilen des Xantener Domes. Bestand und Überlieferung, S. 31–52) und Uwe Gast (Die Farbfenster des Xantener Domes aus der Zeit um 1500–1540/50, S. 53–72) besprochen, eingefasst von einer Einführung in die Bau- und Verglasungsgeschichte von Jens Lieven (S. 9–30) und einer Untersuchung der Stiftungszusammenhänge von Mareike Roder (S. 73–94). In einem Anhang ist die schriftliche und zeichnerische Überlieferung des Architekten Carl Cuno zu den alten Fenstern vollständig erschlossen (S. 193–319).
Jens Lieven (Hg.), Die Glasmalereien von St. Viktor in Xanten, unter Mitarbeit von Elisabeth Maas und Johannes Schubert, Petersberg 2023, ISBN 978-3-7319-0817-3, 49,95 EUR
Bestellungen unter: www.imhofverlag.de/buecher/die-glasmalereien-von-st-viktor-in-xanten/