Aktuelles aus dem Projekt

Neu bei „Scheibenweise“: Ein Blick in die Werkstatt – Bislang unbeachtete Reste eines typologischen Fensterzyklus aus dem Kreuzgang des Kölner Zisterzienserinnenklosters St. Apern

Lange nachdem Herbert Rodes Corpusband zu den mittelalterlichen Glasmalereien im Kölner Dom erschienen ist (1974), ist im vergangenen Jahr von Hartmut Scholz die Arbeit an dem Band zu den übrigen Kirchen in Köln aufgenommen worden. Angesichts der Überlieferungssituation, die in hohem Maß auch von Versetzungen und Verkäufen von Glasgemälden in der Zeit der Säkularisation geprägt ist, wird noch manch überraschendes Ergebnis zu erwarten sein – wie das Beispiel St. Apern zeigt.

Köln, Dom, Nordquerhaus, Ost, Himmelfahrt Christi, ähnlich den Bernhard-Scheiben

Das Kloster St. Apern wurde 1802 aufgehoben, seine Baulichkeiten auf Abbruch verkauft, wozu auch die Glasgemälde gehörten, die im Kreuzgang erhalten waren – insgesamt 23 Fenster mit 147 Einzelscheiben, davon 16 Fenster mit Darstellungen aus dem Leben Jesu. Zwar konnte der Verkauf der Fenster dank der Initiative von Ferdinand Franz Wallraf suspendiert, der Fensterbestand ausgebaut und zur Verwahrung ins Jesuitenkolleg verbracht werden, doch was dann weiter mit den Leben-Jesu-Darstellungen geschah, war bisher so gut wie unbekannt. Hartmut Scholz hat jetzt unter den im Kölner Dom eingesetzten beziehungsweise im Dombauarchiv deponierten Scheiben zwei Darstellungen entdeckt – eine Himmelfahrt Christi und ein Brustbild des Psalmisten David –, die zweifelsfrei der St. Aperner Kreuzgangsverglasung zuzuweisen sind und auf einen umfangreichen typologischen Zyklus schließen lassen.

Hartmut Scholz, Ein Blick in die Werkstatt – Bislang unbeachtete Reste eines typologischen Fensterzyklus aus dem Kreuzgang des Kölner Zisterzienserinnenklosters St. Apern,
in: corpusvitrearum.de, 18.02.2021

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