Aktuelles aus dem Projekt

Neu bei „Scheibenweise“: Ein Pestbild, aus dem Homeoffice betrachtet

Wenn Gott als Bogenschütze seine Pfeile auf die Menschen anlegt, dann ist das Unheil nicht weit – und, wenn es nach einer gängigen Verschwörungstheorie geht, das Virus SARS-CoV-2 auch nicht. Ein Blick in die Geschichte eines alten Bildmotivs ...

Ein im Mittelalter weit verbreitetes, in der Glasmalerei aber seltenes Bildmotiv ist Gottvater, der in Ingrimm mit Pestpfeilen auf die sündige Menschheit schießt. Angesichts derzeit kursierender Verschwörungstheorien – darunter jener, nach der die Krankheit COVID-19 eine „Strafe Gottes“ ist – ist dieses Motiv plötzlich von ungeahnter Aktualität. Grund genug für Uwe Gast, im sicheren Homeoffice seiner Entstehung, Verbreitung und Bedeutung am Beispiel des einzigen Glasgemäldes mit diesem Bildgegenstand nachzugehen – einer Scheibe in der Tetzel-Kapelle des ehemaligen Klosters St. Egidien in Nürnberg (Nürnberg, Hirsvogel-Werkstatt, vermutlich nach einem Entwurf von Hans Süss von Kulmbach, um 1510/15) (urn:nbn:de:0238-2020060206).