Ein im Mittelalter weit verbreitetes, in der Glasmalerei aber seltenes Bildmotiv ist Gottvater, der in Ingrimm mit Pestpfeilen auf die sündige Menschheit schießt. Angesichts derzeit kursierender Verschwörungstheorien – darunter jener, nach der die Krankheit COVID-19 eine „Strafe Gottes“ ist – ist dieses Motiv plötzlich von ungeahnter Aktualität. Grund genug für Uwe Gast, im sicheren Homeoffice seiner Entstehung, Verbreitung und Bedeutung am Beispiel des einzigen Glasgemäldes mit diesem Bildgegenstand nachzugehen – einer Scheibe in der Tetzel-Kapelle des ehemaligen Klosters St. Egidien in Nürnberg (Nürnberg, Hirsvogel-Werkstatt, vermutlich nach einem Entwurf von Hans Süss von Kulmbach, um 1510/15) (urn:nbn:de:0238-2020060206).
Neu bei „Scheibenweise“: Ein Pestbild, aus dem Homeoffice betrachtet
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