Willibald Pirckheimers Beschreibung der Jagd in Neunhof findet sich in einem Brief an Bernhard Adelmann von Adelmannsfelden vom 1. September 1521. Wie er im Einzelnen das Fischen und die Jagd auf Eichhörnchen, Hasen, Rehe, Wildschweine, Bären und Vögel schildert, deckt sich in erstaunlichem Maß mit Jagddarstellungen in der zeitgenössischen Glasmalerei. In seinem in Troyes beim XXVIII. internationalen Kolloquium des Corpus Vitrearum gehaltenen, nun publizierten Vortrag vertritt Uwe Gast die These, dass der an Gicht erkrankte, an das Haus ‒ den Landsitz Martin Geuders ‒ gefesselte Pirckheimer eine literarische Ekphrasis der Jagd anhand bildlicher Vorlagen in Glas verfasst hat.
Uwe Gast, Willibald Pirckheimer in Neunhof, die Jagd und das Genre der Jagddarstellungen, in: Le vitrail dans la demeure des origines à nos jours : vitrer et orner la fenêtre, Actes du XXVIIIe colloque international du Corpus Vitrearum, Troyes 4-8 juillet 2016, Textes réunis par Karine Boulanger, Gand 2018, S. 106‒117, ISBN 9789461614704