Bücken an der Weser, Stiftskirche St. Materniani und Nicolai
Einführung zum Standort
Das Kollegiatstift Bücken ist der Überlieferung nach eine Gründung des Bremer Bischofs Rimbert von 882. Der bestehende Kirchenbau – eine dreischiffige Basilika mit Doppelturmanlage im Westen und ausgedehnter Ostpartie mit Querhauskonchen, Chorjoch, Chorflankenbauten und Ostapsis - wird in vier Bauetappen im Lauf des 11.–14. Jahrhunderts errichtet. Der für die erhaltene Farbverglasung entscheidende Bauabschnitt mit der Erhöhung der Ostapsis fällt in die Zeit vom Anfang des 13. Jahrhunderts bis um 1260/70.
Literatur:
Elena Kosina, Die mittelalterlichen Glasmalereien in Niedersachsen ohne Lüneburg und die Heideklöster, unter Verwendung von Vorarbeiten von Ulf-Dietrich Korn (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland VII,1), Berlin 2017, S. 129–165, Abb. 55–102
Chor
Die drei damals neu eingebrochenen, leicht spitzbogig geschlossenen Fenster der Ostapsis (n II, I und s II) haben ihre mittelalterliche Farbverglasung an ursprünglicher Stelle zu fast zwei Dritteln bewahrt. Von insgesamt 57 Feldern enthalten noch 34 den originalen Bestand aus der Zeit um 1250/60. Der Rest geht auf die historistische Ergänzung von 1863–1865 des Kölner Glasmalers Friedrich Baudri nach Entwürfen von Michael Welter zurück.