← zurück zum Standort Nürnberg, Pilgerspitalkirche St. Martha

Chor, Fenster s III (Behaim-Fenster), Pfingstwunder (s III, 3a–c)

Detailansicht

Erhaltungsschema

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Beschreibung

Der Bericht über das Pfingstwunder findet sich in der Apostelgeschichte im Anschluss an Christi Himmelfahrt und die Wahl des Matthias als Ersatz für Judas zum zwölften Apostel (Apostelgeschichte 2,1–13). Am Pfingsttag waren die Jünger alle am gleichen Ort versammelt, als plötzlich vom Himmel her ein Brausen kam, welches das ganze Haus erfüllte. Und es erschienen Zungen wie Feuer, die auf sie niederkamen, und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden.

Obwohl Maria im Text nicht eigens erwähnt wird, zählt sie doch von Anfang an zum festen Personenkreis der Urgemeinde (Apostelgeschichte 1,14) und wird zugleich als personifizierte Ecclesia zunehmend ins Zentrum des Geschehens an diesem Gründungstag der Kirche gerückt. So auch in St. Martha, wo sie das zentrale Feld allein in Anspruch nimmt, während die Apostel (es sind gleichwohl nur elf) auf die Seitenfelder verwiesen sind.

Im Aufbau verwandt erweist sich die dreibahnige Komposition im Auferstehungszyklus der Klosterkirche Königsfelden, um 1330 (Chor s II, 9/10a–d)1. Gemeinsam ist beiden Beispielen auch der Verzicht auf die Darstellung der Feuerzungen, wobei die Herabkunft des Hl. Geistes allein durch die senkrecht auf Maria niederstoßende Taube visualisiert wird.

Zugehörige Aufnahmen im Bildarchiv

  1. Brigitte Kurmann-Schwarz, Die mittelalterlichen Glasmalereien der ehemaligen Klosterkirche Königsfelden (Corpus Vitrearum Medii Aevi Schweiz II), Bern 2008, Farbtaf. 18.»