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Chor, Fenster s III (Behaim-Fenster), Tod Marias (s III, 2a–c)

Detailansicht

Erhaltungsschema

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Beschreibung

Die Vorstellung vom Lebensende der Gottesmutter, das in den neutestamentlichen Schriften nicht berührt wird, beruht auf apokryphen Quellen, deren verbreitetste, der sogenannte Liber de dormitione sanctae Deiparae des Pseudo-Johannes, in spätere lateinische Redaktionen und Legendensammlungen, so auch in die Legenda aurea eingeflossen ist.

Die dreibahnige Komposition zeigt im zentralen Feld Maria auf dem Totenlager, darüber die Erscheinung Christi im Wolkenkranz (anstelle der gebräuchlicheren Mandorla), der den Leichnam segnet und die Seele der Verstorbenen in Gestalt einer kleinen nackten Figur zu sich nimmt. Die gebeugte Gestalt Petri mit dem Aspergill und der bartlose Apostel Johannes mit der Totenkerze deuten auf die Feier der Exequien, an denen auch das restliche Apostelkollegium einschließlich Rauchfass- und Kreuzträger in stummer Andacht teilhat.

In Gesamtkomposition und Einzelmotiven gut vergleichbar, wenn auch von ungleich höherer künstlerischer Qualität ist das entsprechende Großmedaillon im Freuden-Marien-Fenster von St. Jakob in Rothenburg ob der Tauber, das – ebenfalls aus dem Nürnberger Kunstkreis hervorgegangen – nur wenige Jahre später entstanden ist.

Zugehörige Aufnahmen im Bildarchiv