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Chor, Fenster n II (Groß-Fenster), Beschneidung Christi (n II, 4a/b)
Detailansicht
Erhaltungsschema

Beschreibung
Inschrift: Am linken Rand in separat eingebleiten gotischen Majuskeln die Worte h A R S I S ٠ A R A[biae] aus Psalter 71(72),10 („reges Tharsis et insulae munera offerent reges Arabiae et Saba tributum conferent“ [„Die Könige von Tarsis und auf den Inseln sollen Geschenke bringen, die Könige aus Saba und Seba sollen Gaben senden“), einer Prophezeiung der Anbetung der Könige. Die Inschrift bezieht sich noch auf die Darstellung in den Feldern 3a/b.
Textgrundlage der Darstellung ist die Erwähnung der Beschneidung im Evangelium des Lukas 2,21. Acht Tage nach der Geburt wurden nach jüdischem Brauch die männlichen Nachkommen zum Zeichen ihrer Aufnahme in den Bund mit Gott beschnitten. Angesiedelt in einem gewölbten Tempelraum, erscheint Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß, während ein Mohel von links mit dem Messer hinzutritt, um die Beschneidung vorzunehmen. Durch den Fensterpfosten separiert, sieht man im angrenzenden Feld zwei die Szenerie ergänzende Juden, von denen der eine anhand der Kleidung wohl mit Joseph identifiziert werden darf. Wie das sackartige Gebilde zu deuten ist, das dieser vor sich hält und in das beide gemeinsam zu greifen scheinen, muss leider offenbleiben, da die ursprüngliche Bemalung hier offenbar völlig verloren und durch nachträgliche Konturen überdies verunklärt ist.