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Chor, Fenster n II (Groß-Fenster), König David (n II, 3c)
Detailansicht
Erhaltungsschema

Beschreibung
Inschriften: Auf dem Rechteckfeld am oberen Rand der auf das mosaische Gesetz der Beschneidung (4a/b) verweisende Text in gotischer Minuskel: I(n)fa(n)s ٠ octo ٠ die/(rum) ٠ c(ir)cumcidet(ur) (Genesis/1. Mose 17,12). Auf der Randbordüre in separat eingebleiten gotischen Majuskeln: + R E X ٠ D A V I T.
Die wuchtige Gestalt des mit Szepter und Krone thronend im Profil dargestellten Königs David ist der Anbetung der Könige an die Seite gestellt. David wird neben Salomo als Autor des Psalter-Kapitels 71 (bzw. 72 in der deutschen Übersetzung des Psalters) genannt, in dem die messianische Verheißung der Huldigung aller Könige und Völker an den Gott Israels verkündet wird. Man hat in der Figur Davids ein Kryptoporträt Kaiser Karls IV. sehen wollen, was im Vergleich mit den verbürgten Bildnissen freilich wenig überzeugt. Zudem war Karl zum Zeitpunkt der Entstehung des Fensters bereits seit rund einem Jahrzehnt verstorben.