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Chor, Fenster n II (ehemals I) (Stifterinnen, Stifter und Heilige), Gesamtansicht
Gesamtansicht
Erhaltungsschema

Beschreibung
Das zweibahnige, mit Kopfscheiben siebenzeilige Chorfenster n II hat seine ursprüngliche Verglasung verloren, abgesehen von zwei Dreipässen und einem Vierpass im Maßwerk, zu dessen Scheiben keine Erhaltungsschemata vorliegen. Die heute in ihm befindlichen Scheiben mit Stifterinnen und Stiftern der Familie Montfort-Tettnang, dem 1408 verstorbenen Grafen Heinrich IV. vor der Strahlenkranzmadonna sowie Heiligen und Engeln wurden im frühen 19. Jahrhundert aus dem Achsenfenster (I) hierhin versetzt.
Das Bildprogramm umfasst neben den genannten Stifterscheiben ein frühes Bild der Strahlenkranzmadonna und die Heiligen Johannes der Täufer und Agnes. Über die Beweggründe der Familie, die zur Auswahl ebendieser Heiligen geführt haben, ist wenig Konkretes bekannt. Johannes der Täufer soll der Schutzpatron der Hauses Montfort gewesen sein1. Auffällig ist überdies die Positionierung der Gruppe der Stifterinnen in der höherrangigen linken (heraldisch rechten) Fensterbahn und, die Halbfiguren mit eingerechnet, die Konzentration auf weibliche Heilige (neben Maria und Agnes zudem Dorothea, Barbara, Maria Magdalena und Verena). Hinsichtlich der Stiftung des Fensters könnte dies auf eine tragende Rolle der Frauen hinweisen2.
Scheibengruppen:
5−7a/b: Hll. Johannes der Täufer und Agnes / Gehäusearchitektur mit Halbfiguren von Engeln
- Heinrich Detzel, Alte Glasmalereien am Bodensee und seiner Umgebung, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 20, 1891, S. 52−69, hier S. 61.»
- Vgl. hierzu allgemein Christine Hediger, Female Donors of Medieval Stained-Glass Windwows, in: Elizabeth Carson Pastan / Brigitte Kurmann-Schwarz (Hrsg.), Investigations in Medieval Stained Glass. Materials, Methods, and Expressions (Reading Medieval Sources 3), Leiden/Boston 2019, S. 239−250, hier S. 244f.»