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Chor, Fenster n II (ehemals I) (Stifterinnen, Stifter und Heilige), Hll. Johannes der Täufer und Agnes / Gehäusearchitektur mit Halbfiguren von Engeln (n II [ehemals I], 5–7a/b)

Detailansicht

Erhaltungsschema

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Beschreibung

Das obere Register des Fensters ist mit Darstellungen der Heiligen Johannes der Täufer und Agnes besetzt. Beide sind einander zugewandt und präsentieren gegenseitig ihr individuelles Attribut, jeweils ein Lamm. Bei Johannes, dem Wegbereiter Christi, dient es als Hinweis auf Christus, „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“ (Johannes 1,29). Bei Agnes deutet das Lamm (lat. agnus), neben der Anspielung auf ihren Namen, auf ihre in der Legenda aurea überlieferte Wahl Christi zum Bräutigam, sodann auf die Vision der Eltern am Grab ihrer Tochter, denen ein „Chor von Mädchen in strahlenden goldenen Gewändern, darunter die heilige Agnes in ebenso funkelndem Kleid und ihr zur Seite ein Lamm, weißer als Schnee“, erschien1.

Die Heiligen werden von einem Baldachingewölbe überfangen, das imaginär über den Fensterspiegel hinausgreift. Hinter den Brüstungen dieses altanartigen Baldachins erscheinen zwei Halbfiguren von Engeln, die weniger dem Geschehen unter ihnen zugewandt sind, wie dies normalerweise der Fall ist, als vielmehr mit ihren Rede- und Zeigegesten auf ein unsichtbares Äußeres bezogen zu sein scheinen. Über Säulchen mit Querstreben wird die Architektur in den Kopfscheiben von zierlichen Türmchen zwischen Strebepfeilern und -bögen bekrönt.

Zugehörige Aufnahmen im Bildarchiv

  1. Jacobus de Voragine, Legenda aurea / Goldene Legende. Einleitung, Edition, Übersetzung und Kommentar von Bruno W. Häuptli, 2 Bde., Freiburg/Basel/Wien 2014, I, S. 394–403, das Zitat S. 399, 401.»