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Chor, Fenster s II (Marienleben und Kindheit Christi), Gesamtansicht
Gesamtansicht
Erhaltungsschema

Beschreibung
Im Marienfenster waren ursprünglich vier ausgesuchte Szenen aus dem Leben der Gottesmutter in vier großen, architektonisch gerahmten Bildeinheiten zu je sechs Feldern übereinander angebracht. Die Szene der Verkündigung mit einem Stifterbild zur Rechten, die ehemals die erste Zeile füllte, ist verloren, doch ist der obere Teil des gewölbten Bildraums samt der Bekrönung in der zweiten Zeile erhalten. Es folgen in der dritten und vierten Zeile die Geburt Christi in einer weiten, von einer fantastischen Architektur bekrönten Halle, in der fünften und sechsten Zeile die Anbetung der Könige, versetzt in einen hohen, im Gewölbe von Sternen überfangenen Raum, und schließlich in der siebten und der achten Zeile die Darbringung im Tempel, wiederum von einem hohen Turmhelm in der Mitte und von steilen Giebeln seitlich überhöht. Für die Auswahl gerade dieser vier Feste der Marienverehrung – Mariä Empfängnis, Christi Geburt, Epiphanie und Mariä Reinigung (Lichtmess) – dürften liturgische Gründe ebenso den Ausschlag gegeben haben wie die zunehmende Verehrung der Freuden Mariens oder des freudenreichen Rosenkranzes. Die Beschränkung auf vier Ereignisse mag rein formal durch die zur Verfügung stehende Fläche begründet gewesen sein, zumal unbekannt ist, welcher Thematik das verlorene dreibahnige Fenster in der Achse gewidmet war.
2a–c: Verkündigung an Maria (Architekturbekrönung mit Assistenzfiguren)