← zurück zum Standort Saalfeld, Stadtpfarrkirche St. Johannes
Langhaus, Fenster s V, Hl. Anna Selbdritt (s V, 6/7c)
Detailansicht
Erhaltungsschema

Beschreibung
Der Bildtypus ist in seiner hieratischen Ausprägung eher altertümlich: Anna steht vor einem Vorhang und trägt – gleichsam als juxtaponierend erweiterte Hodegetria – auf ihrem rechten Arm das Christuskind, auf ihrem linken Maria. Die Heilige ist in ein rotes Gewand gekleidet und hat um ihren Kopf eine weiße Haube aus Weihel und Wimpel gebunden, die sie als verheiratete Frau zu erkennen gibt. Der Typus ist in Nürnberg, wie Hartmut Scholz betonte, im Umkreis Michel Wolgemuts um 1500 geläufig.1
Analog zur ursprünglichen Position ihrer Tochter Maria in der Mittelbahn des Chorachsenfensters I war Anna im Fenster süd II bis 1891 von zwei männlichen Heiligen, dem Hl. Severus und dem Hl. Eligius, umgeben.
Nürnberg, Hirsvogel-Werkstatt, 1514 mit Ergänzungen des 19. Jahrhunderts.
- Hartmut Scholz, Entwurf und Ausführung. Werkstattpraxis in der Nürnberger Glasmalerei der Dürerzeit (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland Studien I), Berlin 1991, S. 28f., 219, Abb. 29; Hartmut Scholz, Die mittelalterlichen Glasmalereien in Mittelfranken und Nürnberg extra muros (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland X,1), Berlin 2002, I, S. 202, 265, II, Abb. 173.»