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Chor, Fenster n II (Hl. Johannes Baptista mit Stifterpaar Friedrich von Schauenburg und Katharina Volker von Sulzbach), Hl. Johannes Baptista im Astwerktabernakel (n II, 5–7b), Stifter Friedrich von Schauenburg (n II, 5a) und Stifterin Katharina Volker von Sulzbach (n II, 5c)

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Beschreibung

Gegenstand der Anbetung ist der Hl. Johannes Baptista, dessen Beliebtheit als Fürsprecher durch eine weitere Darstellung im Fenster n VI zum Ausdruck kommt.

Der Stifter Friedrich von Schauenburg (um 1431–1495), Stammvater der sogenannten Luxemburger Linie des Geschlechts, gilt als einer der Gründer und Bauherrn der Lautenbacher Kapelle. Durch seine Eltern Rudolf von Schauenburg und Anna von Bach bestanden verwandtschaftliche Beziehungen zu dem Mitgründer Bernhard von Bach. Im Jahr 1474 beteiligte Friedrich sich zusammen mit seinem Bruder Reinhard und seinem Vetter Melchior (s. Fenster s II) an der Gründung der Ortenauer Ritterschaft. Zeitweise war er württembergischer Obervogt im Schwarzwald (1470, 1483) und als solcher Rat des Grafen Eberhard von Württemberg, Vogt in Baden (1475) und zusammen mit Bernhard von Bach Pfandinhaber der bischöflichen Herrschaft in Oberkirch. 1481 fungierte er als Schiedsrichter zwischen Markgraf Christoph von Baden und Graf Eberhard von Württemberg. Verheiratet war er mit Katharina Volker von Sulzbach im Elsass, der Witwe des Dieter Bock von Staufenberg.

Wappen von Schauenburg: Silberner Mittelschild mit Wolkenrand (eigentlich blau-golden, hier in vereinfachter Tinktur), belegt mit einem roten Andreaskreuz, auf dem Helm mit rot-blauen Decken ein mit dem Andreaskreuz belegter Jungfrauenrumpf mit rot-blauen Büffelhörnern anstelle der Arme, daran je drei silberne Schellen. Wappen von Sulzbach: In Schwarz ein golden bewehrter und gekrönter steigender silberner Löwe.

Auf den Sockelstreifen sind die Dargestellten namentlich benannt: Fride‹rich von› Schowenbuorg / un(d) katheri(n) vo(n) sultzach si(n) hußfrow.

Die Spruchbänder über den beiden Stifterbildern wenden sich mit Fürbitten an den Hl. Johannes Baptista: O johan(n)es baptis(t) / Du heliger ma(n) hilf uns zuo got uff di(e) / Recht ban und O / johan(n)es Du gottes frünt bit für / uns marie kint.

Die Astwerkbekrönung mit Wiedehopf über dem Täufer zählt zu den charakteristischen Erfindungen der Straßburger Werkstattgemeinschaft und wurde mehrfach wiederholt, unter anderem in den partiellen Farbverglasungen in der Tübinger Stiftskirche oder aus dem Konstanzer Kapitelsaal (ehemals Berlin, Kunstgewerbemuseum [Kriegsverlust]).

Zugehörige Aufnahmen im Bildarchiv