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Brandenburg, St. Pauli

Einführung zum Standort

Brandenburg an der Havel, St. Pauli. Außenansicht des Chores von Südosten. Zustand vor 1945. (© Foto: Domstiftsarchiv Brandenburg)

Der Bau der Backsteinkirche begann in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts mit der Errichtung des dreijochigen, einschiffigen Chors. Das dreischiffige Langhaus wurde im späten 14. Jahrhundert vollendet. Für die zunächst den Hll. Maria Magdalena und Andreas geweihte Kirche ist das Patrozinium St. Paul seit 1384 belegt. Der Bau steht mit seinen achteckigen Pfeilern und Kreuzrippengewölben in der Tradition mittel- und norddeutscher Dominikanerkirchen. Es haben sich Glasmalereibestände aus der Zeit um 1330 und einige Fragmente aus einem um 1400 gefertigten Fenster erhalten.

1560 wurde das Kloster vom brandenburgischen Kurfürsten der Stadt übereignet. Die Kirche wurde zur evangelischen Pfarrkirche geweiht, die Klostergebäude wurden als Hospital und Altenheim genutzt. 

1868–1870 erfolgte eine Instandsetzung im neugotischen Stil unter Ferdinand von Quast. Die erhaltenen Scheiben aus der Zeit um 1330 mit typologischen Szenen wurden durch Neuschöpfungen ergänzt und mit sieben Prophetenköpfen aus der Zeit um 1400 in einem Fenster zusammengefasst, das durch Ornamentverglasung aufgefüllt wurde.

Im April 1945 brannte das Paulikloster aus. Die zuvor geborgenen Scheiben wurden 1975 in die Katharinenkirche in Brandenburg eingebaut und erst 2009 in das Chorscheitelfenster der wiederaufgebauten Paulikirche, in der sich nun das Museum für Ur- und Frühgeschichte des Landes Brandenburg befindet, eingesetzt. 

Literatur:
Ute Bednarz / Eva Fitz / Frank Martin / Markus Mock / Götz J. Pfeiffer / Martina Voigt (mit einer kunsthistorischen Einleitung von Peter Knüvener), Die mittelalterlichen Glasmalereien in Berlin und Brandenburg (Corpus Vitrearum Medii Aevi Deutschland XXII), Berlin 2010, I, S. 342–369, II, Abb. 256–288.

Zugehörige Fenster

Grundriss

         

Lage des Standorts