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Chor, Fenster I (Ratsfenster), Himmelfahrt Christi (I, 10–12a–c und 13b)

Detailansicht

Erhaltungsschema

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Beschreibung

Gewählt ist die konsequente Verbildlichung des Textes aus der Apostelgeschichte 1,9–12, der zufolge Christus vor den Augen der Jünger emporgehoben und durch eine Wolke ihren Blicken entzogen wurde. Sichtbar sind nur mehr seine Füße und der untere Teil seines Gewandes in der Strahlenglorie. Gestalt und Wolke sind zudem ab halber Höhe durch den Mittelbaldachin verdeckt. Dieser mit drei Prophetenfigürchen besetzte, vor den Auffahrenden geschobene Baldachin trägt im Zentrum die frontale Gestalt des Moses mit den Gesetzestafeln. Die Darstellung greift offenbar bewusst auf die alttestamentliche Perikope des Himmelfahrts-Pfingstfestes der alten Kirche, die Offenbarung Gottes am Sinai mit der Gesetzesübergabe an Moses (2. Mose [Exodus] 19) und also nicht auf die übliche Präfiguration des Ereignisses (Himmelfahrt des Elias) zurück.

Eine ältere, stark komprimierte Fassung des Themas war im Erscheinungsfenster der Straßburger Magdalenenkirche zu sehen1. Mit ihr hat die ausgreifende und monumentale Gestaltung im Ulmer Ratsfenster zwar so gut wie nichts mehr gemein, arbeitstechnisch interessant ist aber die exakte Übernahme der charaktervollen Profilfigur des Apostels mit Krücke im Vordergrund des Pfingstbildes in die Ulmer Komposition2.

Zugehörige Aufnahmen im Bildarchiv

  1. Frankl 1956, Abb. 23.»
  2. Frankl 1956, Abb. 23.»