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Chor, Fenster s III (Freuden-Marien-Fenster), Krönung Marias (s III, 11a–d, 12a–c und 13/14a–d)
Detailansicht
Erhaltungsschema

Beschreibung
Die im Rahmen der Homilien, Hymnen und liturgischen Texte zum Fest der Assumptio Mariae ausgebildete Vorstellung der Krönung wird in den maßgeblichen Marienlegenden nicht erwähnt und auch in der Legenda aurea nur angedeutet. Die Ulmer Darstellung vertritt die seit dem 12. Jahrhundert besonders in der Portalplastik gebräuchliche, um 1400 jedoch schon vielerorts durch die Wiedergabe des eigentlichen Krönungsaktes abgelöste Bildform der Glorifikation bzw. Inthronisation Marias als Himmelkönigin und Braut Christi, bei der die bereits gekrönte Gottesmutter neben Christus thront und von diesem den Segen empfängt. Dieser hieratische Typus war innerhalb der Glasmalerei noch bis ins 15. Jahrhundert hinein durchaus geläufig. Um den Thron herum haben sich mehrere Engel versammelt, die mit Portativ, Fiedel, Harfe und Laute den Lobgesang auf die Gottesmutter anstimmen oder dem Geschehen in anbetender Haltung beiwohnen.