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Chor, Fenster s IV (Medaillonfenster), Architektonische Fensterrose (s IV, 7a–d und 8a–c)
Detailansicht
Erhaltungsschema
Beschreibung
Da die Maßwerkbrücke der horizontalen Fensterteilung quer durch die Mitte des dritten Medaillons führt, musste an dieser Stelle auf eine figürliche Darstellung verzichtet werden. Ob dieser durch die besondere Fensterarchitektur vorgegebene Verzicht tatsächlich als Einschränkung empfunden wurde, darf angesichts der großartigen „Verlegenheitslösung“ in Gestalt einer fensterbreiten vielachsigen Maßwerkrose mit Fug und Recht bezweifelt werden. Die schöpferische Bewältigung dieser Vorgabe seitens der Glasmaler muss vielmehr zu den Glanzpunkten der jüngeren Chorfensterwerkstatt gerechnet werden. Unmittelbare Vorbilder sind vorderhand nicht auszumachen, doch gab es ähnliche Formationen bereits im 14. Jahrhundert in den aus mehreren Maßwerkrosen aufgebauten Großmedaillonfenstern im Langchor der ehemaligen Straßburger Dominikanerkirche (Straßburg, Münster, Westwand im südlichen Querhaus).
Die Kopfscheiben der Zeile 7' sind eine Ergänzung der Werkstatt Derix, Rottweil, von 1950. Das obere rechte Feld 8d der Komposition ist eine Ergänzung der Kgl. Bayerischen Hofglasmalerei Zettler, München, von 1911.