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Chor, Fenster s IV (Medaillonfenster), Speisung der Fünftausend (s IV, 4a/b, 4d, 5b–d und 6a–d)
Detailansicht
Erhaltungsschema
Beschreibung
Darstellung nach Johannes 6,1–15 (Evangelium des vierten Fastensonntags). Auch für die bildliche Wiedergabe der wunderbaren Brotvermehrung und Speisung der Fünftausend im Fenster scheint das Motiv der Offenbarung des Messias ausschlaggebend gewesen zu sein. Dies wird zum einen hervorgehoben durch die Geste eines Apostels, der das Brot verteilt und auf Christus zurückweist, zum anderen durch die erstaunten Gebärden der Versammelten, die hinter dem Wunderzeichen den Propheten erkennen, der in die Welt kommen soll. Im Anschluss an die Speisung offenbart sich Christus den Juden als das Brot des Lebens und das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist (Johannes 6,51). Auch die demonstrativ von Christus selbst ins Zentrum des Bildes gehaltenen Fische – nach dem griechischen Akrostichon Symbol Jesu Christi, Sohn Gottes und Erlöser – scheinen diese Aussage zu unterstreichen.
Im umlaufenden Medaillonrahmen erscheinen tangential eingeschrieben zwölf weibliche Heiligenfigürchen, von denen jedoch nur sieben zu identifizieren sind: Agnes (4b), Heilige mit Märtyrerpalme (4a), Ursula und Apollonia oder Agathe (5a), eine gekrönte Heilige mit Palmzweig (6a), Barbara (6b), Katharina (6c), wieder eine gekrönte Heilige (6d), Dorothea und eine zweite jugendliche Heilige (5d), nochmals eine Gekrönte mit Palmzweig (4d) und schließlich Margaretha (4c). Die beiden einander frontal und im Profil gegenübergestellten Propheten der Rautenvierpässe in den Zwickeln sind nicht namentlich gekennzeichnet.
Die Felder 4c und 5a sind Ergänzungen der Kgl. Bayerischen Hofglasmalerei Zettler, München, von 1911.