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Chor, Fenster s IV (Medaillonfenster), Christus und die Samariterin am Brunnen (s IV, 1a–d, 2b, 2d und 3a–d)
Detailansicht
Erhaltungsschema
Beschreibung
Darstellung nach Johannes 4,5–42 (Evangelium am Freitag nach dem dritten Fastensonntag). Im Spätmittelalter wurde die Szene nur noch vereinzelt dargestellt. Das Wasser des Lebens, das Christus der Samariterin verspricht, wurde auf die Taufe bezogen, doch scheint vielmehr das Motiv der Offenbarung ausschlaggebend für Wahl des Themas im Fenster gewesen zu sein. Die Samariterin erkennt in Christus den Messias, ohne durch die alttestamentliche Prophetie von ihm zu wissen.
Die auf volle zwei Felder und die Kreissegmente der umliegenden Scheiben ausgedehnte Darstellung zeigt Christus stehend am Ziehbrunnen, ihm gegenüber – komplett neu – die junge Frau bereits zum Gehen gewendet mit zwei Wasserkrügen. Fast verdeckt hinter Christus folgen die Apostel. Als maßgebliches Vorbild der Ulmer Fassung kommt auch hier der Wandmalereizyklus im Kreuzgang des Prager Emmausklosters in Betracht, dem auch die Komposition der Steinigung im dritten Medaillon verpflichtet ist.
In den umlaufenden Reif des Medaillonrahmens sind tangential zwölf männliche Heilige eingeschrieben: Bischof (1b), Abt (1a), Heinrich Seuse und Martin (2a), Paulus (3a), Johannes Evangelista (3b), Johannes Baptista (3c), Georg (3d), Sebastian und Leonhard (2d), Jakobus der Ältere (1d) und ein zweiter Bischof (1c).
Die Felder 2a und 2c sind Ergänzungen der Kgl. Bayerischen Hofglasmalerei Zettler, München, von 1911.