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Langhaus, Fenster nw XVIII (Kutteltürfenster), Hl. Judas Thaddäus (nw XVIII, 3c)
Detailansicht
Erhaltungsschema
Beschreibung
Die zwei Felder beanspruchende Standfigur des Apostels Judas Thaddäus ist nur im oberen Teil mittelalterlich; der Unterkörper (2c) wurde 1873 von der Werkstatt Kellner vollständig erneuert.
Der Apostel Judas Thaddäus wird seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert zumeist durch das Attribut der Keule gekennzeichnet, die auf sein Martyrium in Persien hinweist. Er erscheint hier als Pendant des älteren Jakobus (2/3b) nach links gewendet in entsprechender Architekturrahmung mit gewirtelten Säulen und rundbogigem Abschluss.
Die malerisch angelegte, mit dem trockenen Pinsel aus dem Halbton ausgewischte Modellierung des Gesichts offenbart – mehr noch als beim Hl. Jakobus und trotz des veränderten Typenschatzes – dieselben technischen Merkmale wie die Arbeiten der älteren Chorfensterwerkstatt; sogar die eigentümliche Kennzeichnung des Jochbeines durch die gebrochene V-förmige Aufhellung begegnet hier wie dort nahezu identisch.